Förderverein Freibad Eckbusch 1991 e.V. – Eine Erfolgsgeschichte –
Am 21.11.1989 veröffentlichte der General-Anzeiger der Stadt Wuppertal erstmalig die Sparpläne der Verwaltung Stadt Wuppertal.
Unter anderem wurde darin die Schließung des Freibades Eckbusch erwähnt.
Das ging Robert Brinks (verst. im Nov. 2005) gegen die Hutschnur und er ließ seinem Ärger in einem Leserbrief freien Lauf. Viele Menschen am Eckbusch dachten genau so und einige davon trafen sich am 8.12.1989 in der Gaststätte Freibad Eckbusch zu einem ersten Meinungsaustausch darüber, wie man eine mögliche Schließung verhindern könnte.
Eine Bürgerinitiative zum Erhalt des Freibades formierte sich. Mehr als 2000 Unterschriften für den Erhalt wurden gesammelt, die politischen Parteien wurden mit Briefen bombardiert. Am 21.12.1989 beschloss dann die Bezirksvertretung Uellendahl/Katernberg einstimmig, sich für den Erhalt des Bades einzusetzen. Im Frühjahr 1990 gab es viele Gespräche mit den Parteien und der Verwaltung, was zu tun wäre, um die drohende Schließung zu vermeiden. Aufatmen im Mai 1990, das Freibad wurde wieder geöffnet, weil die Verwaltung offenbar nicht mit so viel Widerstand gerechnet hatte.
Im August 1990 organisierte die Bürgerinitiative ein großes Sommerfest, dessen Erlös für Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung verwendet wurde. Nach Abschluss der Badesaison 1990 gab es eine große Protestversammlung im Freibad mit Teilnahme von Vertretern aller Parteien, die deutlich machen sollte, dass sich die Nutzer des Freibades nicht kampflos ergeben würden.
Der von der Bürgerinitiative organisierte Demonstrationszug am 10.11.1990 legte sogar stellenweise den Verkehr auf der Nevigeser Straße lahm.
Spätestens zu dem Zeitpunkt wussten viele Menschen in Wuppertal, dass es den Freibadnutzern ernst war und dass sie bereit waren zu kämpfen. Die Verwaltung der Stadt Wuppertal drängte darauf, einen Ansprechpartner zu haben, mit dem Modalitäten zur Weiterbetreibung des Freibades besprochen werden konnten.
Mit der Bürgerinitiative waren solche Verhandlungen nur eingeschränkt möglich. Deshalb wurde Ende 1990 / Anfang 1991 ausgelotet, wie man einen Förderverein auf die Beine stellen könnte.
Die Vorreiter in der Bürgerinitiative waren nur eingeschränkt bereit, sich in einem Verein zu aktivieren. Erst durch die Initiative der Familien Mühlhoff, Hagemann, Gerhard, Brinks, Horn, Gust und vielen anderen wurde die Gründung des Fördervereins Freibad Eckbusch am 22. März 1991 möglich.
Ziel des Vereins, war die Attraktivitätssteigerung und die Senkung der Betriebskosten. Das Bad bleibt weiter in städtischem Besitz. Der FFE unterstützt die Stadt bei der Betreibung. Anschaffungen wie Kinderspielgeräte, Sprungbrett und Kinderrutsche wurden getätigt. Des Weiteren wurden die Umkleideräume, sowie der Sanitärbereich saniert. Ein kleiner Kinderspielplatz wurde angelegt und ausgebaut. Der Kassendienst, die Grünanlagenpflege und der Reinigungsdienst der Toiletten wurden ebenfalls, ehrenamtlich, durch die Vereinsmitglieder übernommen.
Dies half, die Personalkosten seitens der Stadt drastisch zu reduzieren und die Betriebskosten zu senken. Alle diese Maßnahmen wurden durch Spenden, durch Einnahmen bei Festivitäten und durch ehrenamtliches Engagement geleistet. Die Schließungspläne der Stadt verloren immer mehr an Gehör. Dies lag sicherlich auch am öffentlichen Interesse der Bürger und der Presse. Schließlich standen Wahlen auf dem Kalender und kein Politiker traute sich das heiße Eisen Eckbusch anzufassen. Unsere Bemühungen wurden auch von anderer Seite anerkannt.
1993 wurde dem Freibad Eckbusch, durch das Jugendamt, das Prädikat Kinderfreundlich verliehen.
1994 folgte dann der Gesundheitspreis der AOK. Die Bushaltestelle Am Ringelbusch wurde durch die Stadtwerke offiziell in Freibad Eckbusch umbenannt.
Im Laufe der nächsten Jahre stiegen die Mitgliederzahlen erfreulich an.
Durch diese zusätzlichen Gelder wurde die komplette Beckenumrandung erneuert. Ebenfalls wurde ein Festplatz mit Bierstand und Grillbuden erbaut, der uns bis heute dient und sich mehr als rentiert hat.
Die durchschnittliche Investitionssumme, durch den Förderverein Freibad Eckbusch, liegt pro Jahr bei circa 13.000 €. Dieses Geld kommt ausschließlich dem Freibad zugute, da keine Personalkosten seitens unseres Vereins anfallen.
Finanziert wird der Verein ausschließlich durch Spenden und Einnahmen, durch Festivitäten und unsere Vereinszeitschrift, welche jährlich mit 6000 Stück Auflage erscheint.
Gelegentliche Finanzmittel der Bezirksvertretung helfen uns, größere Projekte wie Pflasterarbeiten, etc. zu realisieren. Die Kostendeckung des Freibads hat sich, seit Bestehen des Vereins, bei zunehmender Attraktivität des Bads, um ca. 52% verbessert. Ein deutlicher Zuwachs der Besucherzahlen von ca. 50 % unterstreicht den Erfolg unserer Arbeit.
Heute ist der Förderverein Freibad Eckbusch ein Verein mit ca. 530 Mitgliedern. Aufgrund der Haushaltssituation der Stadt hat diese das Bad 2010 aufgegeben. Seit diesem Jahr unterstützt der Förderverein den Betrieb des Freibades durch die wirtschaftlich vom Verein unabhängige Freibad Eckbusch gemeinnützige Betreibergesellschaft mbH.